Das Gemälde zeigt den Blick auf die Frontseite der Liebermann-Villa, der Weg dorthin ist gesäumt von blühenden Beeten.
Max Liebermann, Blick auf den Eingang des Landhauses, um 1930, aus dem Nachlass Gretchen Whitman, © Max–Liebermann–Gesellschaft

Max Liebermann und seine Villa am Wannsee

Ein Gemäldespaziergang

Max Liebermann fertigte über 200 Gemälde von seinem Sommerhaus und dem vielseitigen Garten am Wannsee an. Anhand von elf ausgewählten Werken erzählen wir im Folgenden Gemäldespaziergang die Geschichte Max Liebermanns und seines Grundstücks am Wannsee. Folgen Sie den Motiven und entdecken Sie Liebermanns Gesamtkunstwerk am Wannsee!

Begrüßung

Herzlich Willkommen! Wir beginnen unseren Gemäldespaziergang mit einer Begrüßung unserer Direktorin, Dr. Lucy Wasensteiner.

1. Die Villa am Wannsee

Das erste Bild unseres Gemäldespaziergangs heißt „Blick auf den Eingang des Landhauses mit Blumenstauden am Gärtnerhaus“. Max Liebermann malte es im Jahr 1930. Wir blicken auf die Fassade der Villa im Frühsommer.

2. Liebermanns Reformgarten

Dieses Gemälde aus dem Jahr 1928 trägt den Titel „Blumenstauden am Gärtnerhaus“. Der Künstler befand sich hierfür vermutlich auf dem mittleren Weg des Vordergartens und blickte auf die seitlichen Fenster des Gärtnerhauses – Richtung Colomierstraße.

3. Die Familie Liebermann

Die Villa am Wannsee wurde ein wichtiger Rückzugsort für die Familie Liebermann. Hier malte und zeichnete der Künstler seine Familienmitglieder beim Schlafen, Lesen oder Spielen.

4. Atelier am Wannsee

In dem hier ausgewählten Bild sehen wir den Künstler in seinem Atelier in Wannsee im Jahr 1932. Das Atelier wurde in der Architektur des Hauses mit eingeplant. Es ist nach Norden gerichtet, weil von dort am wenigsten Sonnenlicht direkt ins Haus fällt.

5. Das Schicksal der Liebermanns

In diesem Bild sehen wir Max Liebermanns Ehefrau Martha zusammen mit ihrer Enkelin Maria. Es entstand im Jahr 1922: Martha ist etwa 65 und Maria fünf Jahre alt. Die weiße Fußleiste am rechten Bildrand lässt darauf schließen, dass Liebermann dieses Bild in seiner Villa am Wannsee gemalt hatte.

6. Villa und Garten nach 1945

Das Bild „Des Künstlers Garten in Wannsee“ stammt aus dem Jahr 1910. Der Blick richtet sich nach Südwesten hin zur heutigen Straße „Am Großen Wannsee“. Links liegt das Empfangsgebäude der benachbarten Villa Hamspohn. Johann Hamspohn war Vorstandsmitglied der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft – der AEG. Die Villa Hamspohn und auch die Liebermann-Villa wurden 1940 an die Deutsche Reichspost zwangsverkauft.

7. Die Blumenterrasse

Dieses Bild trägt den Titel „Die Blumenterrasse im Wannseegarten nach Nordwesten“ und stammt aus dem Jahr 1915. Liebermann stand am oberen Ende des Birkenwegs und blickte auf die Blumenterrasse in Richtung Colomierstraße. Das rote Blütenmeer zeigt uns, dass das Bild im Hochsommer gemalt wurde.

8. Die mittleren Heckengärten

Eine zentrale Rolle in der Gesamtkomposition des Gartens nehmen die drei Heckengärten ein. Die sogenannten „grünen Kammern“ sollten neugierig machen auf das, was sich dahinter verbarg: Das Lindenkarree, der ovale Garten und der Rosengarten. Ein gerader Weg führt durch die drei Heckenräume hindurch und an ihrem Ende bietet sich ein reizvoller Blick auf den Wannsee.

9. Der Wannsee

Den Wannsee an sich malte und zeichnete Max Liebermann erstaunlich selten. Er war kein Segler und auch kein Wassersportler. Das Pastell „Blick auf den Wannsee mit Booten“ entstand um 1925. Es ist eine dieser wenigen Darstellungen: prominent im Bild steht eine Birke, die das Pastell in zwei Bildhälften teilt. Dahinter erstreckt sich der Wannsee. Auf dem blauen Wasser treiben einige Boote mit gehissten Segeln.

10. Birken am Wannseeufer

Max Liebermann ließ beim Bau seines Sommerhauses das bereits vorhandene Birkenwäldchen auf der Seeseite erhalten. Auch heute können Sie die damalige Situation nachempfinden, da die Max-Liebermann-Gesellschaft dieses Wäldchen neu anlegte.

11. Die Kastanie und die Max-Liebermann-Gesellschaft

Die „Gartenbank unter dem Kastanienbaum im Wannseegarten“ aus dem Jahr 1915 ist das letzte Gemälde unseres gemeinsamen Spaziergangs. Die Kastanie auf dem Bild war einer der letzten erhaltenen Bäume aus Liebermanns Zeiten im Garten. Im Jahr 2014 stürzte sie bei einem Sturm um. Eine erfolgreiche Spendenaktion unter den Mitgliedern der Max-Liebermann-Gesellschaft und die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie dem Kultgut-Baumfonds konnten den Baum ersetzen.

Umsetzung

Redaktion: Viktoria Krieger, Lucy Wasensteiner, Miriam Barnitz, Christina Peter
Produktion (außer Begrüßung): soundgarden audioguidance GmbH
Gefördert durch das Programm „Neustart Kultur“