Das Pastell stellt auf abstrakte Art den Wannsee dar, auf welchem einige Boote segeln. Ein zentral stehender Baum am Ufer teilt das Bild beinahe in zwei Hälften, seine Äste ragen von oben ins Bild hinein.
Max Liebermann, Blick auf den Wannsee mit Booten, um 1925, © Max–Liebermann–Gesellschaft, Foto: Oliver Ziebe

Sammlung & Forschung

Seit ihrer Gründung 1995 hat die Max-Liebermann-Gesellschaft eine Kunstsammlung aufgebaut, die heute rund 150 Werke von Max Liebermann umfasst. Die Mehrzahl der Werke sind grafische Arbeiten; dazu kommen Ölgemälde, Pastelle und Zeichnungen. Die Sammlung bildet den Kern der Dauerausstellung.

Dauerleihgaben

Die Sammlung und Dauerausstellung der Liebermann-Villa wird dank zahlreicher Dauerleihgaben entscheidend bereichert: unter anderem von einer Gruppe Liebermann Gemälden aus der Nationalgalerie. Seit der Eröffnung der Liebermann-Villa als Museum hat die Nationalgalerie das Haus stets mit Leihgaben unterstützt. Für die wechselnden Sonderausstellungen kommen weitere Leihgaben sowohl aus Privatsammlungen als auch aus deutschen und internationalen Museen.

Forschung

Detailansicht der Signatur von Max Liebermann auf einem Gemälde.
Max Liebermann, Blick aus dem Nutzgarten nach Osten, um 1919, Detail, © Max-Liebermann-Gesellschaft, Foto: Oliver Ziebe

Provenienzforschung

Dank einer Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste startete die Liebermann-Villa im Dezember 2020 ein Projekt zur Provenienzforschung der Kunstsammlung der Max-Liebermann-Gesellschaft. Die Förderung ermöglicht der Liebermann-Villa, als privat getragenes Museum ohne öffentliche Grundförderung aktiv an der NS-Provenienzforschung mitzuwirken.

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Brief von Max Liebermann mit Datierung oben rechts, Brieftext mittig und einer Skizze von zwei Pferden mit Reitern
Max Liebermann an die Redaktion „Der Weltspiegel“, am 8. Januar 1903, © Landesarchiv Berlin, F Rep. 241, Acc. 2819

Briefedition

Zwischen 2010 und 2021 leitete die Liebermann-Villa ein Forschungsprojekt zu den Briefen von Max Liebermann. Ziel dieses Projektes war es, alle bekannten und erhaltenen Briefe des Malers im Rahmen einer historisch-kritischen Gesamtedition zu veröffentlichen. Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Hermann Reemtsma Stiftung unterstützt. Die Ergebnisse wurden zwischen 2011 und 2021 in neun Bänden veröffentlicht. Diese sind beim Deutschen Wissenschafts-Verlag erhältlich.

Max Liebermann an Hermann Rosenberg, vor dem 21. Juli 1917, ML1078 – Original: AdK, Wolfgang-Goetz-Archiv, Nr. 444; Brief mit Federzeichnung zum 70. Geburtstag des Empfängers, hs.

Digitalisierungsprojekt

Dank einer Projektzusage vom Land Berlin können wir 2024 ein Pilotprojekt im Bereich Digitalisierung starten. Das Archiv der Akademie der Künste verfügt über namhafte Bestände, Briefe von Liebermann selbst sowie an ihn adressierte. Diese rund 230 Briefe sollen nach DFG-Standards digitalisiert werden. In der Folge werden sie mit Metadaten und zeilengetreuen Transkriptionen im Internet auf museum.digital und in der DDB verfügbar gemacht werden. Die erhaltenen Korrespondenzen geben wertvollen Aufschluss über zahllose Sachverhalte und schließen Lücken in der Historie. Mit diesem Projekt sollen die Briefe endlich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Projekt wird durch das Forschungs- und Kompetenzzentrums Digitalisierung Berlin (digiS) betreut.

Max Liebermann zeichnet auf einem Blatt Papier. Der Fotoausschnitt zeigt nur seine Hände, in der rechten hält er einen Stift.
Käthe Augenstein, Max Liebermann zeichnet, 1929, © Max–Liebermann–Gesellschaft

Bibliothek

Die Liebermann-Villa am Wannsee beherbergt eine der führenden Bibliotheken zu Liebermann und seiner Zeit mit mehr als 1.000 Titeln, Archivmaterialien und historischen Fotografien. Die Bibliothek ist eine unerlässliche Quelle in der Vorbereitung unserer Ausstellungen und Projekte. Sie kann auf Anfrage genutzt werden.

Mit Unterstützung von

Symposium 2023

Dora Hitz. Mit dem Alten um das Neue kämpfen
Zweitägiges Symposium an der HU Berlin
5. und 6. Oktober 2023

Programm jetzt online

Die Malerin Dora Hitz (1853–1924) war um 1900 eine Schlüsselfigur der Berliner Kunstszene. Als „Vertreterin einer neuen Darstellungs- und Empfindungsweise“ (so W. Dietrich, in: Die Zukunft, 14, 1896) bestimmte sie Berlins Entwicklung hin zu internationalem Rang maßgeblich mit. Hitz war nicht nur Mitglied in avantgardistischen Künstler*innengruppen wie der Vereinigung der XI, sondern zählte auch neben Max Liebermann zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Secession. Außerdem war Dora Hitz in ganz Europa vernetzt und Aufenthalte in Rumänien am Königshof, in Paris und in Italien prägten ihre künstlerische Ausdrucksweise. In der Zeit der Inflation und des Ersten Weltkriegs gerieten die Künstlerin und ihr Werk jedoch in Vergessenheit. Mit dem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, wie die renommierte Künstlerin aus den Diskursen ihrer Zeit verschwinden konnte. Ein Teil der Antwort liegt vermutlich in den stilistischen Ambivalenzen begründet, welche ihr Schaffen kennzeichnen. Auch ihr Fokus auf ,weiblich‘ konnotierte Themen wie Mutter und Kind oder Frauen in der Natur könnte hierfür angeführt werden. Dora Hitz, die als Wegbereiterin der Avantgarde gelten kann, war es trotz allem nur begrenzt möglich, sich aus den gesellschaftlichen Zwängen der Zeit zu lösen. 1925 beschrieb der Journalist Fritz Schotthöfer die Künstlerin wie folgt:

„Dora Hitz [stand] in der ersten Reihe der Ringer, die mit dem Alten um das Neue kämpften […]“ (Fritz Schotthöfer: „Dora Hitz“, in: Der Bildereinrahmer und Vergolder, 11.1925, Nr. 5, 3. Februar 1925)

Das zweitägige Symposium findet als Teil des Rahmenprogramms der geplanten Ausstellung zum 100. Todestag im Herbst 2024 in der Liebermann-Villa am Wannsee statt.

Der Workshop wird organisiert von Prof. Dr. Claudia Blümle, Dorothea Douglas und Rahel Schrohe am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin, in Kooperation mit Dr. Lucy Wasensteiner und Viktoria Krieger, Liebermann-Villa am Wannsee, und Dr. Sabine Meister, Bröhan-Museum.

Für inhaltliche Rückfragen steht Rahel Schrohe, Doktorandin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin und Kuratorin der Ausstellung, gerne zur Verfügung: rahel.schrohe@hu-berlin.de. Organisatorische Fragen können an Dorothea Douglas gesendet werden: dorothea.c.douglas@hu-berlin.de.

Anmeldungen an: hitz-2024.culture@hu-berlin.de

Blog Highlights

Auf einer Staffelei steht eine Papierarbeit von Max Liebermann, die von einem Fotografen im Vordergrund abfotografiert wird

Mind the Gap

Provenienzrecherchen zu druckgrafischen Arbeiten von Max Liebermann. Ein kurzer Einblick

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