Gemälde von Max Liebermann mit Bäumen links und rechts und der Liebermann-Villa im Hintergrund
Max Liebermann, Haus am Wannsee, 1926, Ausschnitt, © Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Foto: Andres Kilger

Die Idee vom Haus im Grünen

Max Liebermann am Wannsee

Schon lange träumte der Berliner Maler Max Liebermann von einem Haus im Grünen. 1910 verwirklichte er schließlich diesen Traum und schuf am Wannsee ein einmaliges Gesamtkunstwerk aus Architektur und Gartenkunst.

Über die Ausstellung

Es war eine Zeit, in der sich die Wohn- und Lebensform auf dem Höhepunkt ihrer Popularität befand und zahlreiche, noch heute berühmte Villen und Gärten entstanden. Die Wiederentdeckung des Landhauses um 1900 ging mit einer Rückbesinnung auf den Klassizismus des frühen neunzehnten Jahrhunderts einher. Besonders Goethes Gartenhaus in Weimar erlangte Kultstatus, an dessen hohem Walmdach und schlichter Eleganz sich auch die Architektur der Liebermann-Villa orientiert. Schon bei Andrea Palladio verbindet sich mit dem Haus im Grünen die Vorstellung von einem kultivierten Leben im Einklang mit der Natur. In diese Tradition stellt Liebermann auch sein Haus, das sich von den protzigen Villen der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreiches abhebt. Das Haus im Grünen um 1900 ist für Liebermann aber mehr als ein bürgerlicher Rückzugsort, es ist drüber hinaus das ideale Lebens- und Arbeitsfeld für den Maler, dem sich im Garten ein ideales Motiv für seine Kunst bietet.

Bildnachweis

Max Liebermann, Haus am Wannsee, 1926, Ausschnitt, Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Fotograf/in: Andres Kilger