Über die Ausstellung
Nicht dass Max Liebermann besonders sportlich gewesen wäre – der Maler war als junger Mann lediglich gerne im Berliner Tiergarten ausgeritten. Er war allerdings der erste deutsche Künstler, der sich in seinen Gemälden intensiv mit dem Thema „Sport“ auseinandersetzte: Motive wie Reiter, Tennis- und Polospieler sind in seinen Werken in der Zeit zwischen 1900 und 1914 häufig anzutreffen.
Den Anstoß hierfür gaben zum einen die französischen Impressionisten, die ab 1870 das bürgerliche Freizeitverhalten, wie Segeln, Rudern und Galopprennen in ihren Werken thematisierten. Einen wichtigen Einfluss auf die Motivwahl Liebermanns hatten auch die sportlichen Aktivitäten seiner Tochter Käthe, die eine passionierte Reiterin war und während der Sommeraufenthalte der Liebermann-Familie am Meer begeistert Tennis spielte. Das Tennisspiel war von England aus in die Seebäder des Kontinents gelangt und wurde als „Flirtsport“ bezeichnet, Tennisplätze galten bis zum Ersten Weltkrieg als Orte galanter Begegnung und als Heiratsmarkt.
Die dynamischen Sportarten mit Wettkampfcharakter – Polo und Pferderennen – rückten ab 1902 während eines Hamburg-Aufenthaltes ins Blickfeld Max Liebermanns. Durch den Auftrag der Hamburger Kunsthalle, das Uhlenhorster Fährhaus in Hamburg zu malen, wandte sich Liebermann auch dem Wassersport zu, den er ab 1910 von seinem Grundstück am Wannsee besonders dicht vor Augen hatte und verfolgte.