Über die Ausstellung
Den vornehmen Villenbesitzern wurde der Trubel am Wannsee schnell zu viel. Im Januar 1912 schickte eine Gruppe von 28 Absendern einen Protestbrief an die königliche Regierung in Potsdam. Das Problem: das „ruhestörende Geräusch“ aus dem Strandbad und den naheliegenden Restaurants, das vor allem durch oft zeitgleich stattfindende Militärkonzerte entstand. Im Brief hieß es: „…die seit einiger Zeit … im Familienbade eingerissenen Zustände machen … eine geistige Konzentration oder ein Ausruhen unmöglich“.
Zu den Unterzeichnern des Briefes zählten unter anderem der Verleger Fritz Springer, der Chemiker Franz Oppenheim, der Kommerzienrat Paul Herz und der Maler Max Liebermann.
Die Ausstellung in der Liebermann-Villa untersucht den „Streit am Wannsee“ unter künstlerischem Aspekt. Sie zeigt die beiden Auffassungen vom Wannsee, die unterschiedlicher nicht sein könnten: einerseits als Rückzugsort für die Berliner Oberschicht und als „Badewanne“ für die bodenständige Berliner Bevölkerung andererseits.
Mit Werken von Heinrich Zille, Max Liebermann, Philipp Franck, Hugo Vogel, Paul Paeschke u.a.