Blick auf den Wannsee mit vielen Booten
Max Liebermann, um 1925
Obwohl Liebermann direkt am Wannsee lebte, widmete er sich eher selten dem See als Bildmotiv. Damit ist dieses farbenfrohe Pastell eher eine Seltenheit. Den Vordergrund dominiert im Anschnitt ein hochgewachsener Laubbaum mit tiefhängenden belaubten Ästen, möglicherweise eine Trauerweide. Am linken Bildrand ragt eine weitere Baumkrone ins Bild. Der Bildmittelgrund zeigt den Wannsee in seiner vollen Pracht. Das Wasser leuchtet in hellen Blautönen und zahlreiche Sportboote tummeln sich auf dem Gewässer. Ihre hohen Masten ragen in den Himmel und ihre weißen Segel krümmen sich im Wind. Im Vordergrund sind zudem Ruderboote auszumachen. Der Wassersport hat eine lange Tradition am Wannsee und ist noch heute durch zahlreiche Vereine vertreten.
So viel wir wissen war Liebermann kein Wassersportler und er beobachtete die Segelboote auf dem Wannsee eher aus der Ferne. Jedoch wissen wir aus einem Brief an den Direktor der Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark, dass Liebermann im Frühjahr 1912 mit dem Gedanken spielte ein Motorboot zu kaufen. Ob sich die Familie tatsächlich ein Boot anschaffte, ist den Quellen nicht zu entnehmen.
Signiert links unten: M Liebermann