Gartengemälde mit einem vom hohen Hecken umschlossenen Bereich, in der Mitte ein violett bepflanztes rundes Beet. Eine in weiß gekleidete Frau mit Hut läuft am rechten Bildrand. Im Hintergrund sind weitere Bäume und links ein Gebäude.
Max Liebermann, Das Rondell im Heckengarten, 1927, Privatbesitz

Gartengespräche am Wannsee

Max Liebermann und sein Gartenparadies

Während der Sonderöffnung der Liebermann-Villa und des Gartentags am 9. August laden wir Sie zu Gartengesprächen ab 15.30 Uhr ein.

Max Liebermann und sein Gartenparadies

Im August 2002 wurde nach engagiertem Einsatz eines kleinen Kreises kulturinteressierter Berliner Bürger das Grundstück der Sommerresidenz Max Liebermanns an der Colomierstraße der Max-Liebermann-Gesellschaft überlassen. Heute, 20 Jahre später, stellt sich das künstlerisch-historische Ensemble der Liebermann-Villa als anerkannter Kunst- und Denkort dar.

Der Garten in der Ahlsen-Colonie am Wannsee war ein Refugium der Familie Liebermann und Inspirationsquelle für über 200 seiner späten Werke. „Kaum ein Thema hätte den Maler zu größeren Werken begeistern können als die Wege, die Blumenbeete, die Gebüsche, die Staudenecken und die Birken seines Gartens oder die Ausblicke auf den See“, würdigte Ferdinand Stuttmann 1961.

Schon früh wurde Liebermann vom Licht und der kräftigen Farbgebung in Gärten angeregt. Als Mitglied der Berliner Parkdeputation hatte der Künstler auch zu diesem Thema eine gewichtige öffentliche Stimme: „Viel zu lange war diese Kunst vernachlässigt worden, viel zu wenig hatten diejenigen, […] erkannt, daß […] die Gartenkunst überhaupt eine Kunst sei, die ein intensives Studium, die vor allem Liebe zur Sache unbedingt verlange.“, so Max Liebermann 1904.

Für seinen eigenen Garten beauftragte er Albert Brodersen, den späteren Stadtgartendirektor Berlins. Den ersten Gartenplan schickte Max Liebermann jedoch seinem Freund, Alfred Lichtwark. Dieser war nicht nur Direktor der Hamburger Kunsthalle, sondern auch geschätzter und beratender Gartenreformer. Beide verband der naturnahe Blick auf die Gärten, die wirkmächtige Schönheit der Blumen, die Verbindung von zweckmäßiger Einteilung und Raumkunst im menschlichen Maß, vor allem aber die Gartenliebe.

In dem ersten „Gartengespräch“ am Dienstag, den 9. August 2022 werden Wolfgang Immenhausen und Dr. Klaus von Krosigk an die Geschichte dieses Kleinods und seine Wiederherstellung erinnern. Sven Lieberenz und Felix Merk sowie Ehrenamtliche aus dem Garten-Team werden über die Herausforderungen und Erfüllung bei der kuratierten gärtnerischen Umsetzung  und regelmäßigen Fachpflege eines Gartenkulturdenkmals schildern. Die Moderation übernimmt die Landschaftsarchitektin Christa Ringkamp.

Programm

15.30 Uhr

Begrüßung
Heike Rohde-Siebel, stellv. Vorsitzende, Max-Liebermann-Gesellschaft

Im Garten von Max Liebermann
Wolfgang Immenhausen, Gründungsmitglied und langjähriger stellv. Vorstand der Max-Liebermann-Gesellschaft
Dr. Klaus-Henning von Krosigk, Gartenbaudirektor / stellv. Landeskonservator, Landesdenkmalamt Berlin a.D.

17.00 Uhr

Die Darstellung von Liebermanns Gartenparadies und seine Bewahrung heute
Sven Lieberenz, Gärtner, Liebermann-Villa am Wannsee
Felix Merk, Gartendenkmalpfleger der Landeshauptstadt Potsdam,
Ehrenamtliche des Garten-Teams, Liebermann-Villa am Wannsee

Für die Teilnahme erwerben Sie bitte ein reguläres Eintrittsticket oder zeigen Ihre Ermäßigung am Einlass vor.

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