Ein buntes Gemälde mit mehreren Personen, die bei einer Weinernte helfen. Die Pinselstriche sind ick und die Farben leuchtend. Die Konturen der Figuren sind kaum zu erkennen.
Dora Hitz, Weinernte, ca. 1909, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Foto: Oliver Ziebe

Dora Hitz

Mit dem Alten um das Neue kämpfen

Die Malerin Dora Hitz (1853–1924) markiert den Anfang der modernen Kunst in Berlin. Sie war – genau wie Max Liebermann – Gründungsmitglied der Berliner Secession 1899, stellte mit Liebermann und seinen Zeitgenossen aus, war in ganz Europa bestens vernetzt und mit Persönlichkeiten wie Harry Graf Kessler und Max Beckmann privat befreundet.

Anlässlich ihres 100. Todestages organisiert die Liebermann-Villa für Herbst 2024 die erste Einzelausstellung zu Dora Hitz seit 1925. In Kooperation mit Prof. Dr. Claudia Blümle am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin und der Kuratorin Rahel Schrohe werden Hitz und ihre Bedeutung dem Berliner Publikum vorgestellt. Ausstellungsbegleitend erscheint ein illustrierter Katalog.

Symposium 2023

Zweitägiges Symposium ab 5. Oktober 2023:
Dora Hitz. Mit dem Alten um das Neue kämpfen

Programm jetzt online

Die Malerin Dora Hitz (1853–1924) war um 1900 eine Schlüsselfigur der Berliner Kunstszene. Als „Vertreterin einer neuen Darstellungs- und Empfindungsweise“ (so W. Dietrich, in: Die Zukunft, 14, 1896) bestimmte sie Berlins Entwicklung hin zu internationalem Rang maßgeblich mit. Hitz war nicht nur Mitglied in avantgardistischen Künstler*innengruppen wie der Vereinigung der XI, sondern zählte auch neben Max Liebermann zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Secession. Außerdem war Dora Hitz in ganz Europa vernetzt und Aufenthalte in Rumänien am Königshof, in Paris und in Italien prägten ihre künstlerische Ausdrucksweise. In der Zeit der Inflation und des Ersten Weltkriegs gerieten die Künstlerin und ihr Werk jedoch in Vergessenheit. Mit dem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, wie die renommierte Künstlerin aus den Diskursen ihrer Zeit verschwinden konnte. Ein Teil der Antwort liegt vermutlich in den stilistischen Ambivalenzen begründet, welche ihr Schaffen kennzeichnen. Auch ihr Fokus auf ,weiblich‘ konnotierte Themen wie Mutter und Kind oder Frauen in der Natur könnte hierfür angeführt werden. Dora Hitz, die als Wegbereiterin der Avantgarde gelten kann, war es trotz allem nur begrenzt möglich, sich aus den gesellschaftlichen Zwängen der Zeit zu lösen. 1925 beschrieb der Journalist Fritz Schotthöfer die Künstlerin wie folgt:

„Dora Hitz [stand] in der ersten Reihe der Ringer, die mit dem Alten um das Neue kämpften […]“ (Fritz Schotthöfer: „Dora Hitz“, in: Der Bildereinrahmer und Vergolder, 11.1925, Nr. 5, 3. Februar 1925)

Im Rahmen des Symposiums soll das Zusammentreffen von „Alt“ und „Neu“ in den Werken von Hitz untersucht und überlegt werden, wie diese Spannung die Rezeption ihrer Kunst beeinflusst hat.

Der zweitägige Workshop findet als Teil des Rahmenprogramms der geplanten Ausstellung zum 100. Todestag im Herbst 2024 in der Liebermann-Villa am Wannsee statt.

Der Workshop wird organisiert von Prof. Dr. Claudia Blümle, Dorothea Douglas und Rahel Schrohe am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin, in Kooperation mit Dr. Lucy Wasensteiner und Viktoria Krieger, Liebermann-Villa am Wannsee, und Dr. Sabine Meister, Bröhan-Museum.

Für inhaltliche Rückfragen steht Rahel Schrohe, Doktorandin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU Berlin und Kuratorin der Ausstellung, gerne zur Verfügung: rahel.schrohe@hu-berlin.de. Organisatorische Fragen können an Dorothea Douglas gesendet werden: dorothea.c.douglas@hu-berlin.de.

Anmeldungen an: hitz-2024.culture@hu-berlin.de

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