Am rechten Bildrand ist das Gesicht eines älteren Herrn mit Brille und Schnurrbart mit erkennbaren Pinselstrichen. Der Hintergrund ist leicht grau auf einer beigen Leinwand.
Max Liebermann, Bildnis Dr. Wilhelm Bode, 1904, Studie, Detail, Max-Liebermann-Gesellschaft, Foto: Peter Sierigk

Im Fokus

Neuzugänge der Liebermann-Villa

In den letzten Jahren haben zahlreiche neue Schenkungen und Dauerleihgaben den Bestand der Liebermann-Villa am Wannsee bereichert. Vom 2. bis 28. Februar 2022 werden elf dieser Highlights im Zentrum der neuen Ausstellung Im Fokus. Neuzugänge der Liebermann-Villa stehen, darunter Gemälde des Wannseegartens, Porträts bekannter Persönlichkeiten und großformatige Kreidezeichnungen. Die einzelnen Werke werden im Detail beleuchtet: Was ist zu ihren Entstehungsgeschichten bekannt? Welche Wege legten diese Bilder bis zur Liebermann-Villa zurück? Und wie fügen sich die Objekte in die künstlerische Entwicklung Liebermanns ein?

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HIGHLIGHTS

Am rechten Bildrand ist das Gesicht eines älteren Herrn mit Brille und Schnurrbart mit erkennbaren Pinselstrichen. Der Hintergrund ist leicht grau auf einer beigen Leinwand.
Max Liebermann, Bildnis Dr. Wilhelm Bode, 1904, Studie, Detail, Max-Liebermann-Gesellschaft, Foto: Peter Sierigk
Max Liebermann sitzt an einem Tisch, links und rechts von ihm sitzen zwei Frauen. Wie der Titel vermuten lässt, könnte es sich bei ihnen um Liebermanns Frau und Tochter handeln. Links ist noch ein stehender Mann zu erkennen.
Max Liebermann, Der Künstler skizzierend im Kreis seiner Familie, 1925, © Max-Liebermann-Gesellschaft
Karte mit Skizzen und Beschriftungen zu einem Gänge-Menü von 1927
Max Slevogt, Menükarte zum 80. Geburtstag von Max Liebermann „Festessen zu Ehren Max Liebermann’s im Schwedischen Pavillon, 30. Juni 1927“, persönliches Exemplar von Martha Liebermann, 1927, Druckgrafik, Lithografie auf Bütten mit handschriftlichen Widmungen, 26,7 x 21,1 cm, Max-Liebermann-Gesellschaft, Repro: Lea Grzye
Gemälde des Wannseegartens der Liebermann-villa. Im Vordergrund ein roten Blumenbeet in geometrischer Anordnung. Im Mittelgrund eine große Grüne Wiese und im Hintergrund angedeutet der Wannsee mit Segelbooten.
Max Liebermann, Blick auf den Wannseegarten nach Osten, 1921, Dauerleihgabe, © Sammlung Jöns Lahmann, Foto: Oliver Ziebe
Schwarzweiße Kreidezeichnung mit einem schwarzen Pferd in der Mitte, eine nackte Figur versucht auf das Pferd zu steigen. Im Hintergrund ist das Meer. Die Kreidestriche sind locker und schnell.
Max Liebermann, Pferdeführer am Strand, 1908, Kreide auf Papier, Max-Liebermann-Gesellschaft, Foto: Oliver Ziebe
Am rechten Bildrand ist das Gesicht eines älteren Herrn mit Brille und Schnurrbart mit erkennbaren Pinselstrichen. Der Hintergrund ist leicht grau auf einer beigen Leinwand.
Max Liebermann, Bildnis Dr. Wilhelm Bode, 1904, Studie, Detail, Max-Liebermann-Gesellschaft, Foto: Peter Sierigk
Max Liebermann sitzt an einem Tisch, links und rechts von ihm sitzen zwei Frauen. Wie der Titel vermuten lässt, könnte es sich bei ihnen um Liebermanns Frau und Tochter handeln. Links ist noch ein stehender Mann zu erkennen.
Max Liebermann, Der Künstler skizzierend im Kreis seiner Familie, 1925, © Max-Liebermann-Gesellschaft
Karte mit Skizzen und Beschriftungen zu einem Gänge-Menü von 1927
Max Slevogt, Menükarte zum 80. Geburtstag von Max Liebermann „Festessen zu Ehren Max Liebermann’s im Schwedischen Pavillon, 30. Juni 1927“, persönliches Exemplar von Martha Liebermann, 1927, Druckgrafik, Lithografie auf Bütten mit handschriftlichen Widmungen, 26,7 x 21,1 cm, Max-Liebermann-Gesellschaft, Repro: Lea Grzye
Gemälde des Wannseegartens der Liebermann-villa. Im Vordergrund ein roten Blumenbeet in geometrischer Anordnung. Im Mittelgrund eine große Grüne Wiese und im Hintergrund angedeutet der Wannsee mit Segelbooten.
Max Liebermann, Blick auf den Wannseegarten nach Osten, 1921, Dauerleihgabe, © Sammlung Jöns Lahmann, Foto: Oliver Ziebe
Schwarzweiße Kreidezeichnung mit einem schwarzen Pferd in der Mitte, eine nackte Figur versucht auf das Pferd zu steigen. Im Hintergrund ist das Meer. Die Kreidestriche sind locker und schnell.
Max Liebermann, Pferdeführer am Strand, 1908, Kreide auf Papier, Max-Liebermann-Gesellschaft, Foto: Oliver Ziebe

Über die Ausstellung

Seit ihrer Gründung 1995 hat die Max-Liebermann-Gesellschaft eine Kunstsammlung aufgebaut, die heute rund 200 Werke umfasst. Bis heute erhält die Liebermann-Villa am Wannsee großzügige Schenkungen und Dauerleihgaben, die die Sammlung und Dauerausstellung entscheidend bereichern. In der neuen Ausstellung werden die aktuellen Neuzugänge im Detail vorgestellt.

Zu den Ausstellungsobjekten zählt die Menükarte des Festessens zu Max Liebermanns 80. Geburtstag aus dem Privatbesitz Martha Liebermanns. Die gedruckte Karte entstand 1927 nach einer Zeichnung von Max Slevogt und wurde mit Unterschriften, Widmungen sowie Glückwünschen einiger Festtagsgäste für Martha Liebermann versehen. Nach dem Tod ihres Mannes ging das Blatt über 80 Jahre verloren, bis es 2021 – nach einer Einigung mit Liebermanns Erben – als Schenkung zurück nach Wannsee kam und der Öffentlichkeit jetzt erstmals gezeigt wird.

Ein weiteres Objekt der Schau ist die Kreidezeichnung „Klagende“. Die um 1923 entstandene Papierarbeit kam 2018 zusammen mit zwei weiteren Werken, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind, als Schenkung in die Museumssammlung. Es handelt sich um eine Vorstudie für Liebermanns Lithografie „Den Müttern der Zwölftausend“ von 1924. Das Blatt wurde für den Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten entworfen, der 1919 als Reaktion auf den zunehmenden Antisemitismus gegründet wurde. Laut Recherchen zu jüdischen Organisationen der Zeit sind im Ersten Weltkrieg 12.000 Soldaten jüdischer Herkunft für Deutschland gefallen. Mit diesem Gedenkblatt traten Liebermann und der Reichsbund den wachsenden antisemitischen Strömungen entgegen.

Zuletzt ist dank einer großzügigen privaten Schenkung die 1904 von Max Liebermann angefertigte Ölstudie „Bildnis Dr. Wilhelm Bode“ in die Sammlung der Max-Liebermann-Gesellschaft gekommen. Das Porträt des damaligen Direktors des Kaiser-Friedrich-Museums dokumentiert Liebermanns Rolle als anerkannten und gefragten Porträtisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, von dem sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Industrie darstellen ließen. Die Endfassung von dessen Porträt befindet sich heute im Besitz der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin.

UMSETZUNG

Kuratorin: Dr. Lucy Wasensteiner
Kuratorische Assistenz: Viktoria Bernadette Krieger
Presse, Kommunikation und Marketing: Miriam Barnitz
Konservatorische Betreuung: Grit Jehmlich, Oliver Max Wenske
Design & Ausstellungsgrafik: Ta-Trung, Berlin
Haustechnik: Tom Pauling
Museumsshop: Dina Schlote
Finanzbuchhaltung: Heike Wellm
Büroleitung & Assistenz der Direktion: Nadine Cornelius
Mitgliederbetreuung: Dania Uwa-Seget
Besucherdienst: Barbara Stursberg