Jankel Adler, Sabbat (Schabbat), Düsseldorf 1925, Öl auf Leinwand, Mischtechnik, Sand auf Leinwand, 120 x 110 cm; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. 2003/207/0, Foto: Roman März
Jankel Adler, Sabbat (Schabbat), Düsseldorf 1925, Öl auf Leinwand, Mischtechnik, Sand auf Leinwand, 120 x 110 cm; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. 2003/207/0, Foto: Roman März

„Man nennt ihn überall den lieben Jankel“ – Zum Leben und Werk des Künstlers Jankel Adler und dem osteuropäischen Judentum im historischen Berlin

Kunstwissenschaftlerin Kateryna Kostiuchenko und Slawistin Prof. Dr. Verena Dohrn im Dialog

1924 widmete die Lyrikerin Else Lasker-Schüler dem Maler Jankel Adler, den sie einen hebräischen Rembrandt nannte, ein Gedicht:

„Man nennt ihn überall den lieben Jankel.
[…]
Weiht er doch jedes Bildnis, das er malt,
Mit dichterischer, großer Harfenschrift
Seinem junge Gotte Zebaoth.”

Der in Łódź geborene Künstler, der an der Kunst­gewerbe­schule in Barmen ausgebildet und Teil der Düssel­dorfer, Kölner und zeitweilig auch Berliner linken Avantgarde war, suchte in seiner Kunst nach neuen Formen und verwandelte die ursprüngliche Menschenfigur in deformierte oder dekonstruierte Gestalten. Diese Metamorphosen des Körpers sind unter anderem vor dem Hintergrund der Weltkriege und politischen Unruhen des 20. Jahrhunderts zu betrachten – in einer Zeit, in der die menschliche Existenz als äußerst fragil und beschädigt wahrgenommen wurde. Auch die Thematisierung der jüdischen Herkunft und der Shoa, vor der er nach Schottland floh, lassen sich in seinem Werk wiederfinden.

In dieser Veranstaltung treten die Kunstwissenschaftlerin Kateryna Kostiuchenko, die sich am Von-der-Heydt-Museum Wuppertal mit Adler auseinandergesetzt hat, und die Historikerin und Slavistin Prof. Dr. Verena Dohrn, deren Forschungsschwerpunkt in den Jüdische Studien mit Schwerpunkt auf die Geschichte und Kultur der osteuropäischen Diaspora liegt, in einem Dialog. Prof. Dr. Verena Dohrn wird den historischen Kontext um Adler auf das Wirken von jüdischen Osteuropäer*innen im historischen Berlin erweitern.

Einlass: 18:45
Eintritt: 10€ p.P.
Keine Abendkasse

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Vermittlungsprojektes „Max Liebermann und das jüdische Leben in Berlin“ statt.

Gefördert aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

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