Über die Ausstellung
„Wer die Jugend für sich hat, hat die Zukunft für sich und auf die allein kömmts [sic] an“, so äußerte sich Max Liebermann (1847–1935) 1905 in einem Brief an den Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852–1914). Die Idee der Erneuerung in der Kunst, sowie die damit verbundene Unterstützung junger Künstlerinnen und Künstler, war für Liebermann von zentraler Bedeutung. Er lud junge Talente zu sich nach Hause ein, um in seinem Atelier zu arbeiten; schrieb Empfehlungen an Kritiker und Museumsdirektoren; lieferte Einschätzungen zu Arbeiten und kümmerte sich um nationale und internationale Ausstellungsbeteiligungen der jüngeren Generation. Auch die Meinung des Nachwuchses war für ihn von höchster Bedeutung. So auch für das kuratorische Team der Liebermann-Villa am Wannsee: Wie wirken Liebermann und seine Geschichte auf die Kunststudierenden von heute?
Diesem Ansatz folgend, präsentiert die Liebermann-Villa am Wannsee ab 8. Juli 2023 die Ausstellung „Die Zukunft für sich“ in Zusammenarbeit mit der Klasse von Prof. Christine Streuli, Fakultät Bildende Kunst der Universität der Künste Berlin. 23 Studierende der Klasse Streuli zeigen eigens für die Ausstellung kreierte Kunstwerke in den Innenräumen und im Garten der Liebermann-Villa. Inspiriert von Liebermann und seiner Kunst, seiner Familiengeschichte und des geschichtsträchtigen Ortes sind auf Einladung der Liebermann-Villa über zwanzig Arbeiten der Studierenden, darunter Video, Fotografie, Plastik, Installation, Sound, Malerei und Zeichnung, zu sehen.